Sonstige Anmerkungen
Eine Testperson äußerte sich zur Richtung der Antwortskala, die sie zunächst falschherum gelesen und beantwortet habe, da sie sie anders herum erwartet hatte:
Frage: Wir schlagen folgende Umformulierung vor:
„Nun folgen ein paar Aussagen, denen manche Menschen zustimmen, die andere aber ablehnen. Wie ist das bei Ihnen? Wie sehr stimmen Sie den folgenden Aussagen zu bzw. nicht zu?“
Antwortformat: Ggf. wäre zu überlegen, die Skalenpole umzudrehen, also von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“. Dies sollte dann über die gesamte Umfrage hinweg konsistent sein.
Itemtext | Aktiv getestet |
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a. Unruhestifter sollten deutlich zu spüren bekommen, dass sie in der Gesellschaft unerwünscht sind.Itemtext:
a. Unruhestifter sollten deutlich zu spüren bekommen, dass sie in der Gesellschaft unerwünscht sind.
Empfehlungen:
Da die Testpersonen unter dem Begriff „Unruhestifter“ sowohl Personen verstanden, die sich außerhalb der demokratischen Regeln bewegen, als auch solche, die sich innerhalb der demokratischen Regeln bewegen, empfehlen wir, den Begriff zu spezifizieren.
Befund zum Item:Wie interpretieren die Befragten den Begriff „Unruhestifter“? Die Hälfte der Testpersonen stimmte der Aussage „eher“ (n = 3) oder „voll und ganz“ (n = 2) zu, zwei Testpersonen verorteten sich bei der mittleren Antwortkategorie und drei Testpersonen stimmten der Aussage „eher nicht“ (n = 2) oder „überhaupt nicht“ zu (n = 1), so dass eine leichte Tendenz in Richtung Zustimmung zu verzeichnen ist. Unter der Bezeichnung „Unruhestifter“ verstand die Mehrheit (n = 6) der Testpersonen Verbrecher, Straftäter, Querulanten, Aktivisten und gewaltbereite Demonstranten:
Ein anderer Teil der Testpersonen (TP 03, 04, 06, 09) fand den Begriff „Unruhestifter“ unklar/unpräzise und sei beim Beantworten der Frage selbst darüber gestolpert:
Zum größten Teil wurden unter der Bezeichnung „Unruhestifter“ Personen verstanden, die sich außerhalb der demokratischen Regeln befinden, aber es wurden auch Personen, die sich innerhalb der demokratischen Regeln bewegen, genannt. Dabei hatte das Verständnis des Begriffs keinen systematischen Einfluss auf die Beantwortung der Frage. |
Ja |
b. Ein starker Führer ist gut für Deutschland, auch wenn er sich nicht immer an die Regeln hält, um die Dinge voranzubringen.Itemtext:
b. Ein starker Führer ist gut für Deutschland, auch wenn er sich nicht immer an die Regeln hält, um die Dinge voranzubringen.
Empfehlungen:Wir schlagen folgende Umformulierung vor: „Eine starke Führungspersönlichkeit in der Regierung zu haben, ist gut für Deutschland, auch wenn diese ab und zu Dinge im Alleingang entscheidet, um sie voranzubringen.“ Befund zum Item:Die Mehrheit der Testpersonen stimmte der Aussage „überhaupt nicht“ (n = 7) oder „eher nicht“ (n = 1) zu, jeweils eine Testperson verortete sich bei der mittleren Antwortkategorie oder stimmte der Aussage „eher“ zu. Acht Testpersonen erwähnten bei der Nachfrage, was sie unter einem „starken Führer“ verstünden, den Bezug zur NS-Zeit und zu Hitler:
Darüber hinaus verstanden die Testpersonen unter einem „starken Führer“ eine Führungsperson oder einen (undemokratischen) Anführer, v. a. in der Politik, aber auch generell:
Vier Testpersonen äußerten zudem den Wunsch nach einer anderen Formulierung:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Autoritarismus, Populismus, Abgehängtheit
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Ja |
c. Die Wertvorstellungen von Leuten wie mir werden in der Gesellschaft immer unwichtiger.Itemtext:
c. Die Wertvorstellungen von Leuten wie mir werden in der Gesellschaft immer unwichtiger.
Empfehlungen:
Belassen.
Befund zum Item:Alle Testpersonen wählten, relativ ausgeglichen, eine der drei mittleren Antwortkategorien aus. Ein Drittel stimmte der Aussage „eher“ zu (n = 3), das zweite Drittel wählte die Antwortkategorie „teils/teils“ (n = 3) und das letzte Drittel stimmte der Aussage „eher nicht“ zu (n = 4). Unter „Leuten wie ich“ verstand die Mehrheit der Testpersonen den Otto Normalverbraucher, der aus der gesellschaftlichen Mitte stammt, mit durchschnittlichem Einkommen:
Darüber hinaus fasste ein Teil der Testpersonen dieselben weltpolitischen Einstellungen sowie ihre Altersgruppe darunter:
Zwei Testpersonen äußerten ihre Unklarheit darüber, was mit Wertvorstellungen und der Aussage an sich gemeint sei:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Autoritarismus, Populismus, Abgehängtheit
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Ja |
d. Die normalen Bürger teilen die gleichen Werte und Interessen.Itemtext:
d. Die normalen Bürger teilen die gleichen Werte und Interessen.
Empfehlungen:Wir schlagen folgende Umformulierung vor: „Die Mehrheit der Gesellschaft teilt in Deutschland die gleichen Werte und Interessen.“ Befund zum Item:Vier Testpersonen stimmten der Aussage „eher nicht“ (n = 3) oder „überhaupt nicht“ (n = 1) zu, vier weitere stimmten ihr „teils/teils“ zu, eine Testperson stimmte der Aussage „eher“ zu und eine weitere sagte, dass sie keine Angabe machen könne: „‚Die normalen Bürger‘ – […] das ist einfach nur saudumm. Das kann ich nicht beantworten, weil ich nicht weiß, was mit ‚normalen‘ in dem Fall gemeint ist.“ (TP 05) Auch drei weitere Testpersonen (TP 01, 06, 09) gaben an, Probleme mit der Frage oder Formulierung gehabt zu haben:
Unter „normalen Bürger“ verstanden die Testpersonen abermals v. a. den Otto Normalverbraucher, den Durchschnittsbürger aus der Arbeitergruppe:
Andere Testpersonen fassten allgemein alle Bürger Deutschlands und demokratisch Gesinnte darunter:
Thema der Frage:
Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Konstrukt:Autoritarismus, Populismus, Abgehängtheit
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Ja |