Optimizing Probing Procedures for Cross-National Web Surveys (CICOM 2)

Fragetext:

Es gibt unterschiedliche Meinungen zu Zuwanderern, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, um auf Dauer hier zu leben. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu?

Instruktionen:

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Antwortkategorien:

Stimme voll und ganz zu
Stimme zu
Weder noch
Stimme nicht zu
Stimme überhaupt nicht zu
Kann ich nicht sagen
Den Testpersonen wurde jeweils nur eine der beiden Aussagen zur Beantwortung vorgelegt. Testpersonen in der Fragebogenversion A (N=10) beantworteten Item a), während die Testpersonen in der Fragebogenversion B (N=10) Item b) vorgelegt bekamen.

Die Zuwanderungsgruppen, an die die Testpersonen beim Beantworten der Frage gedacht haben, unterscheiden sich systematisch, je nachdem, welche der beiden Aussagen beantwortet wurde. Bei der Beantwortung von Item a) denken die Testpersonen vor allem an Zuwanderung aus den Ländern des Ostblocks bzw. an Osteuropa. Im Vergleich dazu nennen die Testpersonen, die Item b) beantwortet haben, ein breiteres Spektrum an Zuwanderungsgruppen. Die am häufigsten genannten Gruppen sind Türken, die vor allem in den 70er Jahren nach Deutschland zugewandert sind. Gleich häufig werden Zuwanderer aus Osteuropa und aus Afrika genannt. Eine mögliche Erklärung, wie dieser Unterschied zustande kommt, liefern die Befragten selbst, wie sich anhand einiger exemplarischer Aussagen der Split A-Gruppe verdeutlichen lässt:
  • „Es ist einfach so, dass die Medien das immer so aufbauschen.“ (TP 01)
  • „Ja, was grade aktuell ist: Bulgaren, Rumänen. Ist ja ganz aktuell in Mannheim.“ (TP 03)
  • „An die, die uns momentan beschäftigen. Alle, die aus Osteuropa kommen, aber die wandern ja nicht zu. Die kommen hier rüber geschwemmt. […].“ (TP 18)
  • „Nicht an bestimmte Länder. Zum Teil an Asylbewerber oder was in letzter Zeit oft kritisiert wird Zuwanderer aus Süd-Osteuropa, Rumänen etc., die angeblich die Kriminalitätsrate erhöhen. […].“ (TP 20)
Im Vergleich dazu denken die Befragten im Fragen-Split B weniger an aktuelle Zuwanderung, sondern auch an Zuwanderungsgruppen aus früheren Jahren und an Zuwanderer, die hier leben.

Während Aussage B mit einer Ausnahme bei allen Befragten auf Ablehnung stößt, entscheiden sich bei Aussage A vergleichsweise viele Befragte für die Antwortkategorie „weder noch“, drei Testpersonen stimmen der Aussage nicht bzw. überhaupt nicht zu.

Eingesetzte kognitive Technik/en:

Specific Probing.
Itemtext Aktiv getestet
Zuwanderer erhöhen die Kriminalitätsrate. Nein
Zuwanderer nehmen Menschen, die in Deutschland geboren sind, Arbeitsplätze weg. Nein