Itemtext | Aktiv getestet |
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a) … die Wartezeit, bis Sie an der Reihe waren?Itemtext:
a) … die Wartezeit, bis Sie an der Reihe waren?
Empfehlungen:
Aufgrund der spontanen Anmerkung im Interview empfehlen wir eine leichte Umformulierung: … die Wartezeit in der Praxis, bis Sie an der Reihe waren?
Befund zum Item:Arabisch: AR01 fragt spontan nach, ob hier die Wartezeit gemeint ist, bis man einen Termin beim Arzt erhält oder ob damit die Wartezeit im Wartezimmer gemeint ist.
Thema der Frage:
Gesundheit/ Arztbesuche & Behandlungen
Konstrukt:Health system responsiveness (a) Prompt attention, b) Dignity, c) Communication, d) Autonomy, e) Confidentiality, f) Choice)
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Ja |
b) … Ihre Erfahrungen, inwiefern Sie respektvoll empfangen und mit Ihnen respektvoll gesprochen wurde? | Nein |
c) …Ihre Erfahrungen, inwiefern Ihnen von den Ärzten / dem Personal Dinge verständlich erklärt wurden?Itemtext:
c) …Ihre Erfahrungen, inwiefern Ihnen von den Ärzten / dem Personal Dinge verständlich erklärt wurden?
Empfehlungen:
Bei Item c wird nicht klar, ob hier das Erklären des medizinischen Sachverhalts abgefragt wird oder Verständnisschwierigkeiten aufgrund (fehlender) Sprachkenntnisse.
Befund zum Item:-
Thema der Frage:
Gesundheit/ Arztbesuche & Behandlungen
Konstrukt:Health system responsiveness (a) Prompt attention, b) Dignity, c) Communication, d) Autonomy, e) Confidentiality, f) Choice)
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Ja |
d) … Ihre Erfahrungen, inwiefern Sie in Entscheidungen, die Ihre Behandlung betrafen, miteinbezogen wurden?Itemtext:
d) … Ihre Erfahrungen, inwiefern Sie in Entscheidungen, die Ihre Behandlung betrafen, miteinbezogen wurden?
Empfehlungen:
Bei Item d haben zwei Befragte (in Farsi und Russisch) inhaltliche Schwierigkeiten mit der Frage, da ihnen nicht klar ist, inwieweit sie als Patient „miteinbezogen“ werden sollten. Beide Personen lassen die Frage unbeantwortet. Wir empfehlen diese Frage wie folgt umzuformulieren: Inwieweit Sie über Ihre Behandlung mitentscheiden konnten?
Befund zum Item:Serbisch:
Testperson SER02 hat keine Schwierigkeiten bei der Beantwortung der Frage. Sie schildert den Gesamteindruck von ihrem letzten Arztbesuch, den sie als sehr positiv in Erinnerung hat: „Krankenschwester und Ärztin waren nett und sehr gut, haben mir alles gut erklärt. War eine gute Untersuchung, ich war sehr zufrieden.“ (SER02). Unklar ist, inwieweit dieser Gesamteindruck auch den Fokus des Items (Einbezug in Entscheidungen, welche die Behandlung betrafen) mit einschließt.
Arabisch: Testperson AR01 gibt an, dass ihr der behandelnde Arzt bei ihrer Knie-OP die MRT-Aufnahmen erklärt hat und sowohl auf die Konsequenzen des Eingriffs als auch auf Alternativen zur OP hingewiesen hat. Die Beantwortung der Frage fällt der Testperson sehr leicht. Testperson AR02 erklärt, dass sie wegen ihrer Beschwerden bereits bei sieben Orthopäden war und keiner so genau wüsste, wie sich ihr Zustand verbessern ließe. Die Ärzte hätten ihr auch nur wenige Möglichkeiten gegeben, bei der Behandlung mitzureden. Farsi: Testperson FAR01 versteht die Frageintention bzw. den Grund für diese Frage nicht. Sie gibt an, dass sie schließlich der Patient sei und nicht wüsste, was aus medizinischer Sicht zu tun sei. Deshalb ginge sie ja zum Arzt. Die Testperson lässt die Frage daher unbeantwortet. Testperson FAR02 schildert ein Erlebnis beim Zahnarzt, der ihr gesagt hatte, dass man einen Zahn ziehen müsse. Da die Testperson das nicht wollte, schlug der Arzt als Alternative eine Wurzelbehandlung vor, auch wenn man dann den Zahn später eventuell trotzdem ziehen müsse. Auf Wunsch der Testperson hat er dann auch die Wurzelbehandlung durchgeführt. Russisch: Testperson RUS01 gibt an, dass die Behandlung „über [ihren] Kopf entschieden“ wurde und sie nicht wirklich in irgendwelche Entscheidungen miteinbezogen wurde. Testperson RUS02 versteht die Frageintention nicht und lässt die Frage daher unbeantwortet: „Was ist gemeint mit ‚miteinbezogen‘? Ob man gefragt wurde oder erzählen musste? Ist unklar, was gemeint ist.“ (RUS02). Englisch: Testperson ENG01 gibt an, dass die behandelnden Ärzte sie in die Behandlung einbezogen und verschiede Möglichkeiten der Therapie vorgestellt hätten. Thema der Frage:
Gesundheit/ Arztbesuche & Behandlungen
Konstrukt:Health system responsiveness (a) Prompt attention, b) Dignity, c) Communication, d) Autonomy, e) Confidentiality, f) Choice)
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Ja |
e)… Ihre Erfahrungen, inwieweit dort sichergestellt wurde, dass Sie mit der Sie behandelnden Person vertraulich sprechen konnten? | Nein |
f) …Ihre Möglichkeiten, sich die Sie behandelnde Person selbst aussuchen zu können?Itemtext:
f) …Ihre Möglichkeiten, sich die Sie behandelnde Person selbst aussuchen zu können?
Empfehlungen:
Laut den beiden Interviews, die in Russisch stattgefunden haben, ist in Russland das Prinzip der freien Arztwahl nicht bekannt, so dass die Frageintention zunächst von der Dolmetscherin näher erklärt werden musste.
Unabhängig davon, ob dies der Fall ist oder ob sich die Befragten nur nicht bewusst sind, dass sie in Deutschland Ihren Arzt frei wählen können, stellt sich die Frage, ob diese Option für den Kontext eines bestimmten Besuches, der bewertet werden soll, passend ist. Befund zum Item:Serbisch:
Testperson SER02 sagt, dass sie es toll fände, wenn ihre aktuelle Ärztin auch ihre Hausärztin würde und sie nicht durch Umzug oder andere Unwägbarkeiten zu einem anderen Arzt wechseln müsste. Das Konzept der freien Ärztewahl wird von der Testperson verstanden.
Arabisch: AR01 hat keine Schwierigkeiten mit der Frage. Die Testperson gibt an, von der Hausärztin an einen Facharzt überwiesen worden zu sein. Sie hätte gerne einen anderen Arzt gewählt, musste aber aufgrund der langen Wartezeiten bei anderen Ärzten mit diesem Vorlieb nehmen. Testperson AR02 hat bei der Beantwortung der Frage daran gedacht, ob sie sich beispielsweise in einer Gemeinschaftspraxis den behandelnden Orthopäden selbst aussuchen könne. Farsi: Testperson FAR01 empfindet die Beantwortung der Frage als „sehr leicht“ und gibt an, dass sie sich ihren aktuellen Hausarzt selbst ausgesucht hat und mit diesem zufrieden ist. Da Testperson FAR02 kein Deutsch spricht und in einem kleinen Dorf lebt, geht sie zu einem Arzt, zu dem jeder dort geht. Dieser wiederum überweist sie an einen Spezialisten, falls einer benötigt wird. Sie selbst hat hier nicht das Gefühl, bei der Ärzteauswahl mitbestimmen zu können. Russisch: Testperson RUS01 denkt bei der Beantwortung der Frage daran, ob man sich bei der Überweisung von einem Hausarzt an einen Spezialisten den Spezialisten selbst aussuchen könne. Diese Möglichkeit gibt es ihrer Erfahrung nach in Russland nicht: „Das muss der Arzt entscheiden, das gibt es in Russland nicht“ (RUS01). Die Testperson würde daher gar nicht auf die Idee kommen, in Deutschland nach einem anderen Arzt zu verlangen. Die Beantwortung der Frage empfindet die Testperson als eher schwer, da ihr das Konzept der freien Ärztewahl unklar bzw. unbekannt ist. Testperson RUS02 gibt an, bei ihrem Krankenhausbesuch von einem Russisch sprechenden Arzt behandelt worden zu sein. Es hätte keinen Bedarf (aber vermutlich auch nicht die Möglichkeit) gegeben, sich den Arzt selbst auszusuchen. Hier bleibt unklar, ob das Konzept der freien Ärztewahl verstanden wurde. Englisch: Testperson ENG01 hat keine Schwierigkeiten bei der Beantwortung der Frage und versteht das Konzept der freien Ärztewahl, das in dieser Frage im Fokus steht. Thema der Frage:
Gesundheit/ Arztbesuche & Behandlungen
Konstrukt:Health system responsiveness (a) Prompt attention, b) Dignity, c) Communication, d) Autonomy, e) Confidentiality, f) Choice)
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Ja |