RESPOND - Improving regional health system responses to the challenges of migration through tailored interventions for asylum-seekers and refugees

Einleitungstext:

Wir möchten gerne mehr über Ihre Erfahrung mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland wissen.

Fragetext:

Bitte denken Sie an Ihren letzten Besuch bei einem Arzt oder einem anderen medizinischen Versorger. Bitte bewerten Sie bei diesem letzten Besuch…

Antwortkategorien:

Sehr gut
Gut
Mäßig
Schlecht
Sehr schlecht
Systematisch getestet wurden die Items d und f. Zu den anderen Fragen liegen – wenn überhaupt – nur spontane Reaktionen der Testpersonen vor.

Serbisch: Testperson SER01 weist darauf hin, dass sie die gesamte Fragenbatterie eigentlich nicht beantworten könne, da sie bisher keinen Arzt in Deutschland besucht hat. Insbesondere die Fragen d, e und f lässt sie daher unbeantwortet.

Russisch: Testperson RUS02 sowie die Dolmetscherin in diesem Interview weisen darauf hin, dass der erste Satz der Einleitung im russischen Fragebogen falsch übersetzt wurde: „[...] ihre Erfahrung bei der Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung...“.

Eingesetzte kognitive Technik/en:

General Probing, Specific Probing
Itemtext Aktiv getestet

Itemtext:

a) … die Wartezeit, bis Sie an der Reihe waren?

Empfehlungen:

Aufgrund der spontanen Anmerkung im Interview empfehlen wir eine leichte Umformulierung: … die Wartezeit in der Praxis, bis Sie an der Reihe waren?
Ja
b) … Ihre Erfahrungen, inwiefern Sie respektvoll empfangen und mit Ihnen respektvoll gesprochen wurde? Nein

Itemtext:

c) …Ihre Erfahrungen, inwiefern Ihnen von den Ärzten / dem Personal Dinge verständlich erklärt wurden?

Empfehlungen:

Bei Item c wird nicht klar, ob hier das Erklären des medizinischen Sachverhalts abgefragt wird oder Verständnisschwierigkeiten aufgrund (fehlender) Sprachkenntnisse.
Ja

Itemtext:

d) … Ihre Erfahrungen, inwiefern Sie in Entscheidungen, die Ihre Behandlung betrafen, miteinbezogen wurden?

Empfehlungen:

Bei Item d haben zwei Befragte (in Farsi und Russisch) inhaltliche Schwierigkeiten mit der Frage, da ihnen nicht klar ist, inwieweit sie als Patient „miteinbezogen“ werden sollten. Beide Personen lassen die Frage unbeantwortet. Wir empfehlen diese Frage wie folgt umzuformulieren: Inwieweit Sie über Ihre Behandlung mitentscheiden konnten?
Ja
e)… Ihre Erfahrungen, inwieweit dort sichergestellt wurde, dass Sie mit der Sie behandelnden Person vertraulich sprechen konnten? Nein

Itemtext:

f) …Ihre Möglichkeiten, sich die Sie behandelnde Person selbst aussuchen zu können?

Empfehlungen:

Laut den beiden Interviews, die in Russisch stattgefunden haben, ist in Russland das Prinzip der freien Arztwahl nicht bekannt, so dass die Frageintention zunächst von der Dolmetscherin näher erklärt werden musste.
Unabhängig davon, ob dies der Fall ist oder ob sich die Befragten nur nicht bewusst sind, dass sie in Deutschland Ihren Arzt frei wählen können, stellt sich die Frage, ob diese Option für den Kontext eines bestimmten Besuches, der bewertet werden soll, passend ist.
Ja