Krankheitswissen und Informationsbedarfe – Diabetes mellitus. - Fragebogen für Personen ohne Diabetes
Einleitungstext:Jetzt folgen ein paar Fragen zu Ihrem Gesundheitsverhalten.
Fragetext:Zunächst würde ich Sie wieder bitten, mir zu sagen inwiefern Sie den folgenden Aussagen zustimmen. Sie können dabei angeben, ob die Aussage genau, etwas, kaum oder gar nicht stimmt.
Stimmt das...
Befund zur Multi-Item-Skala:Systematisch getestet wurden die Items a) und b) sowie d) und e). Zu den anderen Items liegen – wenn überhaupt – nur spontane Reaktionen der Testpersonen vor.
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:Frage: Belassen.
Item c): „Ich habe mir vorgenommen, dass ich in den nächsten Monaten abnehmen werde.“
Item f): „Ich bin mir sicher, dass es mir gelingt, Gewicht zu verlieren, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss, bis es klappt.“
Item g): „Ich bin mir sicher, dass es mir gelingt, Gewicht zu verlieren, auch wenn ich mich niedergeschlagen fühle.“
Antwortoptionen: Belassen.
Eingesetzte kognitive Technik/en:General Probing, Specific Probing
Items
Itemtext
Item getestet
a) Ich habe bereits genau geplant, wie ich mich gesund ernähren werde.
Itemtext:a) Ich habe bereits genau geplant, wie ich mich gesund ernähren werde.
Empfehlungen:Um den Referenzzeitraum des Items deutlicher zu machen, empfehlen wir, diesen direkt in die Aussage mitaufzunehmen (z.B. analog zu Item c)). Darüber hinaus schlagen vor, die Formulierung „wie“ durch „dass“ zur ersetzen:
„Ich habe bereits genau geplant, dass ich mich in den nächsten Monaten gesund ernähren werde.“
Befund zum Item:Eine Testperson (TP 10) gibt an, dieses und das nächste Item b) nicht beantworten zu können, da ihr der Zeitbezug fehle:
Item a): „Wann? Der Zeitbezug fehlt. Wann soll das denn beginnen? Mit der Frage kann ich nichts anfangen.“
Item b): „Wieder dasselbe Problem wie Item a). Ich habe meine Strategien, aber es klappt oft nicht. Das „geplant“ ist ein bisschen blöd formuliert.“
Die restlichen Testpersonen nutzen die volle Skalenbreite. Zwei Testpersonen (TP 02, 06) antworten mit „genau“ und geben an, sich nach einem genauen Plan zu ernähren: „Im Prinzip ist es einfach der Fall, dass ich einen genauen Ernährungsplan habe und den verfolge ich auch.“ (TP 02)
Zwei weitere Testpersonen (TP 01, 09) antworten mit „etwas“, da sie sich zwar bemühten, sich gesund zu ernähren, dies jedoch nicht immer strikt einhielten: „Ich bin ein großer Genießer und esse sehr gerne und deswegen tangiert man da automatisch zwischen ganz gesundem Essen, weil man selber kocht und natürlich aber auch nicht ganz so gesundem Essen, weil man halt teilweise auch ein bisschen fettreicher kocht. Deswegen etwas, also ich könnte mich glaube ich schon ein bisschen mehr disziplinieren.“ (TP 01)
Wieder zwei andere Testpersonen (TP 04, 08) antworten mit „kaum“ und geben an, ihre Ernährung wäre ihnen nicht so wichtig: „Ich plane das jetzt nicht so genau, dass ich jetzt sage, ich esse nur noch Gemüse. Also es ist schon so, dass ich sage, ich will mehr Gemüse essen, aber ich plane das nicht jetzt wie genau, ist jetzt nicht meine oberste Priorität.“ (TP 04)
Die restlichen drei Testpersonen (TP 03, 05, 07) antworten mit „gar nicht“, da sie sich nicht mit ihrer Ernährung beschäftigten: „Ich mache mir da wenig Gedanken, ich weiß es wäre vernünftig, aber es ist mir auch irgendwie zu anstrengend. Ich hatte letztens meine Blutwerte und die stimmen. Also es gibt für mich keinen Anlass, ich habe auch kein Übergewicht.“ (TP 07)
Thema der Frage:Gesundheit/ Krankheitswissen & -informationen
Konstrukt:Gesundheitliches Verhalten (Planung und Selbstwirksamkeit)
Ja
b) Ich habe bereits genau geplant, wie ich mich trotz möglicher Schwierigkeiten und Hindernisse, wie z.B. schlechter Stimmung, gesund ernähren werde.
Itemtext:b) Ich habe bereits genau geplant, wie ich mich trotz möglicher Schwierigkeiten und Hindernisse, wie z.B. schlechter Stimmung, gesund ernähren werde.
Empfehlungen:„Ich habe bereits genau geplant, dass ich mich trotz möglicher Schwierigkeiten und Hindernisse, wie z.B. schlechter Stimmung, in den nächsten Monaten gesund ernähren werde.“
Befund zum Item:Wie bereits unter Item a) erwähnt, kann Testperson 10 dieses Item nicht beantworten, da ihr der Zeitbezug fehlt. Die anderen Testpersonen nutzen die gesamte Skalenbreite.
Eine Testperson (TP 06) antwortet mit „genau“ und erklärt, dass ihre Ernährung nicht von ihrer Stimmung abhinge: „Es ist nicht so, dass ich, wenn ich schlechte Stimmung habe, nur Fastfood-Bedürfnis habe und bei guter Stimmung möchte ich nur Obst und Gemüse essen. Das ist eigentlich von meiner Stimmung unabhängig.“
Drei Testpersonen (TP 01, 02, 09) antworten mit „etwas“ und begründen ihre Antworten damit, dass sie sich zwar schon manchmal Gedanken darüber machten, wie sie sich bei auftretenden Hindernissen oder Schwierigkeiten gesund ernähren, dies jedoch nicht genau planten:
„So wie die Frage gestellt ist, fragt es nach einem bedingten Plan, sozusagen, dass ich mir jede Eventualität ausmale und einen passenden Ernährungsplan mache, das habe ich natürlich nicht. Aber sehr wohl beziehe ich den Ernährungsplan mit ein, wenn ich z.B. auf Reisen bin. Dann passe ich den Plan an und so habe ich das jetzt beantwortet.“ (TP 02)
„Ja also ich gehe davon aus, dass diese Frage und dann noch zwei drei andere die dann noch kommen, darauf hinaus gehen, dieses sogenannte Frustessen, dass man immer meint schlechte Laune könnte man nur bekämpfen, wenn man eine Tafel Schokolade isst. Das mache ich nicht.“ (TP 09)
Drei weitere Testpersonen (TP 04, 05, 08) antworten mit „kaum“ und begründen ihre Antworten damit, dass sie sich bei Schwierigkeiten und Hindernissen eher ungesund ernähren würden, dies jedoch auch in Ordnung fänden: „Ich bin da eher so, wenn ich mal schlechte Stimmung habe oder einen schlechten Tag, dann ist es nicht so, dass ich sage trotzdem plane ich genau, dass ich immer noch gesund esse. Dann kaufe ich mir eine Tafel Schokolade oder Chips. Und dann ist das ist für mich auch nicht schlimm.“ (TP 04)
Zwei Testpersonen (TP 03, 07) antworten wie schon bei Item a) mit „gar nicht“, da sie sich nicht mit ihrer Ernährung beschäftigten: „Wie bei der ersten Aussage. Grundsätzlich beschäftigt mich das Thema nicht.“ (TP 07)
Thema der Frage:Gesundheit/ Krankheitswissen & -informationen
Konstrukt:Gesundheitliches Verhalten (Planung und Selbstwirksamkeit)
Ja
c) Ich habe mir vorgenommen während der nächsten Monate abzunehmen.
Nein
d) Ich bin mir sicher, mich gesund ernähren zu können, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss bis es klappt.
Itemtext:d) Ich bin mir sicher, mich gesund ernähren zu können, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss bis es klappt.
Empfehlungen:„Ich bin mir sicher, dass es mir gelingt, mich gesund zu ernähren, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss, bis es klappt.“
Befund zum Item:Alle Testpersonen können sich auf der Antwortskala verorten und nutzen hierbei die gesamte Skalenbreite aus.
Sechs Testpersonen (TP 01, 02, 04, 05, 06, 07) stimmen der Aussage „genau“ zu und begründen dies hauptsächlich mit ihren Erfahrungen, nach denen sie tatsächlich in der Lage sind, sich (zumindest über einen gewissen Zeitraum) gesund zu ernähren:
„Weil ich eine Weile wirklich Sport gemacht habe und mir mein Essen selber gekocht habe und so. Das hat auch gut funktioniert, das Ding ist halt nur, dass ich dann irgendwann wieder nachlässiger geworden bin. Aber ich denke, wenn ich das einmal hingekriegt habe, kriege ich das vielleicht auch ein zweites Mal hin.“ (TP 01)
„Da bin ich mir schon sicher. Also auch, wenn es ein paar Mal nicht klappt, aber wenn man zwischendurch mal wieder etwas Süßes isst oder etwas nicht so gesundes, trotzdem bin ich mir sicher, dass es schon irgendwann klappt, wenn ich mir das vornehme. Aber im Moment habe ich nichts geplant.“ (TP 04)
Eine dieser Testpersonen (TP 06) interpretiert die Frage jedoch anders als von den Fragebogenentwicklern intendiert und fokussiert vor allem auf das Wort „können“ im Sinne von „prinzipiell dazu in der Lage sein“ statt im Sinne von „sich zutrauen“:
TP 06: „Ich kann es natürlich. Das liegt an der Formulierung, natürlich ‚kann‘ ich.“
Testleiter (TL): „Was hätten Sie geantwortet, wenn hier stehen würde ‚Ich bin mir sicher, mich gesund zu ernähren, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss bis es klappt‘?“
TP 06: „Dann ist es wiederum die Frage, ob ich mir zutraue, das auch in die Tat umzusetzen. Ob ich für mich sage, ich mache das auch wenn ich ein paar Versuche dafür brauche. Aber dieses ‚kann‘, das macht es zu..., klar kann ich.“
TL: „Hätten Sie Ihre Antwort geändert, wenn da stehen würde: ‚Ich traue mir zu, mich in Zukunft gesund zu ernähren, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss bis es klappt‘?“
TP 06: „Dann würde ich wahrscheinlich sagen, eher nicht. Ich würde das dann wahrscheinlich über einen gewissen Zeitraum machen und dann wieder vernachlässigen. So wie ich mich kenne. Dann würde ich auf die Frage etwas anders antworten.“
Zwei andere Testpersonen (TP 09, 10) stimmen der Aussage „etwas“ zu und geben an, aus ihrer Erfahrung heraus zu wissen, dass sie sich nicht immer gesund ernähren könnten:
„Ja also rein intellektuell ist das alles klar. Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Und deswegen klappt das eben halt nicht so. Ich weiß was ich machen müsste, aber das sind immer so die guten Vorsätze von Silvester, die am 1. Januar alle wieder weg sind.“ (TP 09)
„Im Kopf ist alles anders als die praktische Umsetzung. Bei mir hat es sich gezeigt, dass es nicht klappt, wenn ich keine Energie mehr habe.“ (TP 10)
Zwei Testpersonen stimmen der Aussage „kaum“ (TP 08) bzw. „gar nicht“ (TP 03) zu, da sie sich nach eigenen Angaben nicht mit gesunder Ernährung beschäftigen.
Thema der Frage:Gesundheit/ Krankheitswissen & -informationen
Konstrukt:Gesundheitliches Verhalten (Planung und Selbstwirksamkeit)
Ja
e) Ich bin mir sicher, mich auch dann gesund ernähren zu können, wenn ich mich niedergeschlagen fühle.
Itemtext:e) Ich bin mir sicher, mich auch dann gesund ernähren zu können, wenn ich mich niedergeschlagen fühle.
Empfehlungen:„Ich bin mir sicher, dass es mir gelingt, mich gesund zu ernähren, auch wenn ich mich niedergeschlagen fühle.“
Befund zum Item:Alle Testpersonen können sich auf der Antwortskala verorten und nutzen hierbei die gesamte Skalenbreite aus.
Vier Testpersonen stimmen der Aussage „genau“ zu (TP 02, 03, 06, 09) und begründen dies vor allem damit, dass ihre Stimmungen keinen Einfluss auf ihre Ernährung hätten:
„Meine Stimmung bringt mich jetzt nicht davon ab mich nicht an meinen Plan zu halten.“ (TP 02)
„Das wäre das Äquivalent zu der zweiten Aussage, weil natürlich mache ich kein Frustessen.“ (TP 03)
Testpersonen (TP 06) interpretiert die Frage jedoch wieder anders als von den Fragebogenentwicklern intendiert und fokussiert vor allem auf das Wort „können“ im Sinne von „prinzipiell dazu in der Lage sein“ statt im Sinne von „sich zutrauen“: „Das liegt an der Formulierung, natürlich kann ich. Ich weiß nicht ob ich das dann auch umsetze. Aber ich bin mir sicher, dass ich es kann. Aber ich weiß, dass ich es kann.“
Zwei Testpersonen (TP 01, 05) stimmen der Aussage „etwas zu“, da sie nach eigener Aussage schon manchmal dazu tendieren, bei schlechter Stimmung etwas Ungesundes oder auch nur sehr wenig zu essen.
Drei Testpersonen (TP 04, 08, 10) stimmen der Aussage „kaum zu“, da sie aus eigener Erfahrung dass sie sich meist ungesund ernähren, wenn sie sich niedergeschlagen fühlen:
„Also bei mir ist das halt so, wenn ich niedergeschlagen bin, ist es mir auch egal, dann brauche ich einfach Schokolade. Ich fühle mich dann einfach besser, wenn ich doch eine Tafel Schokolade gegessen habe.“ (TP 04)
„Ich habe jahrzehntelange Erfahrung mit mir selbst und registriert, wenn ich niedergeschlagen bin, was immer mit Energielosigkeit einhergeht, brauche ich Süßes.“ (TP 10)
Eine Testperson (TP 07) stimmt der Aussage „gar nicht“ zu, da sie sich generell nicht mit gesunder oder ungesunder Ernährung beschäftigt.
Thema der Frage:Gesundheit/ Krankheitswissen & -informationen
Konstrukt:Gesundheitliches Verhalten (Planung und Selbstwirksamkeit)
Ja
f) Ich bin mir sicher, Gewicht verlieren zu können, auch wenn ich es mehrmals versuchen muss bis es klappt.
Nein
g) Ich bin mir sicher, auch dann Gewicht verlieren zu können, wenn ich mich niedergeschlagen fühle.