Krankheitswissen und Informationsbedarfe – Diabetes mellitus. - Fragebogen für Personen mit Diabetes

Fragetext:

Wie sehr haben die folgenden Personen oder Personengruppen Sie insgesamt bei Ihrem Umgang mit Ihrem Diabetes, also Ihrem Diabetesmanagement in den letzten 12 Monaten unterstützt?

Antwortkategorien:

Keine oder kaum Unterstützung
Etwas Unterstützung
Eine große Unterstützung
Trifft für Sie nicht zu
Auf die Frage, wie sehr der Ehepartner oder Partner die Testpersonen bei ihrem Umgang mit ihrem Diabetes unterstützt hat, gibt eine Person an, dass sie keine oder kaum Unterstützung erhält (TP 16), drei Testpersonen erhalten etwas Unterstützung (TP 12, 13, 20) und zwei Personen erhalten große Unterstützung (TP 14, 17). Auf vier Personen trifft dies nicht zu (TP 11, 15, 18, 19).
Testperson 16 (wenig Unterstützung) berichtet, dass ihr Partner sie zum Arzt fahren würde, mehr wäre aber nicht notwendig. Testperson 12 und 20 berichten von Unterstützung durch Rücksichtnahme und generelle Akzeptanz der durch die Krankheit besonderen Situation:
  • „Mein Freund hilft mir in dem weiter, in dem es auch einfach ok ist, in dem er mich machen lässt, was ich brauche und auch einfach die Zeiten: wenn ich jetzt sage, ich muss jetzt was essen, dass wir dann was essen gehen oder was zu essen machen. Einfach die Akzeptanz.“ (TP 12)
  • „Er weiß, dass ich mich anders ernähre und isst dann auch mit und das ist dann auch Unterstützung, obwohl er davon nicht ganz so überzeugt ist.“ (TP 20)
Die beiden Testpersonen, die große Unterstützung erfahren, berichten von Hilfe bei der Fußuntersuchung (TP 17) oder bei Alltäglichem: „Ist schon eine Unterstützung, weil der denkt mit, willst du nicht einmal eine Stunde schwimmen gehe oder hast du schon deine Tablette genommen, musst du jetzt das Stück Kuchen essen.“ (TP 14).
Unterstützung durch Kollegen am Arbeitsplatz ist wesentlich seltener: drei Testpersonen geben an, keine oder kaum Unterstützung zu erhalten (TP 18, 12, 14), sechs Personen geben an, dass dies auf sie nicht zutrifft (TP 11, 15, 13, 16, 20, 17). Lediglich Testperson 19 gibt an, durch Kollegen große Unterstützung erhalten zu haben „zwar nicht mit Tipps, aber durch ihre Toleranz, ihr Verständnis“.
Die Testpersonen, die angegeben haben, dass dies nicht zutrifft, erklären, dass sie keine Kollegen haben (Studierende) oder nicht mehr berufstätig sind.
Dass ihnen das Behandlungsteam eine große Unterstützung ist, geben neun Testpersonen an, während Testperson 15 keine oder kaum Unterstützung erhält.
Testperson 15 begründet die Wahl der Antwort folgendermaßen: „Ich meine, ich kann mir kein Blut selbst abnehmen, sonst würde ich das auch noch tun. In der Regel brauche ich keinerlei Beratung, ich gehe da hin, weil die Krankenkasse das will, und ich mein Rezept brauche. Von daher ist da eine Unterstützung schon da, aber nur gering.“
Die übrigen neun Testpersonen berichten von Informationen, Hinweisen und Beratung von verschiedenen Stellen, z.B. ihren Ärzten und Diabetologen, aber auch von Apothekern, Krankenkassen, Diätassistenten etc.:
  • „Eine große Unterstützung, weil man sich ständig austauscht. Jedes viertel Jahr bin ich im Labor zur Auswertung meiner Werte und eventuell zur Änderung meiner Medikation. […]„Beim Diabetologen halt die Werte, die ständig überprüft werden und auch unter Umständen angepasst werden. Der Kardiologe, der ja mein Herz im Griff hat, steuert auch meine entsprechenden Medikamente auch in Verbindung mit dem Diabetes, ich darf ja nicht alles nehmen.“ (TP 17)
  • „Durch die [Diabetesberaterin]habe ich dann auch jetzt erst den Sensor bekommen, was auch eine riesen Hilfe ist. Da kann ich mich nicht beschweren, da fühle ich mich gut aufgehoben und gut Unterstützt. Und ich hatte jetzt noch eine tolle Apothekerin, die mir das Pflaster empfohlen hat.“ (TP 18)
  • „Der Hausarzt untersucht halt die Blutwerte und sagt einem, zu wem man noch gesehen soll, Internisten etc. Die Podologin schaut die Füße an und macht Fußpflege und schickt einen auch zum Facharzt. Diätkurs hilft besonders am Anfang von der Diabetik, das hat mir am meisten geholfen.“ (TP 20)
Bei Item c) sollte zusätzlich untersucht werden, ob das Vorlesen des Hinweises nach den Antwortkategorien funktioniert oder ob die Interviewer durch vorzeitige Antworten der Befragten unterbrochen werden. Insgesamt unterbrechen drei Testpersonen das Vorlesen, wobei bei einer Person im Anschluss weitergelesen werden konnte, eine andere Testperson kommentiert, dass er es kapiert habe.

Eingesetzte kognitive Technik/en:

General Probing, Emergent Probing
Itemtext Aktiv getestet
a. Ihr Ehepartner oder Partner war… Nein
b. Kollegen am Arbeitsplatz waren… Nein
c. Ihr Behandlungsteam war…
INT: Nachdem die Kategorien vorgelesen wurden noch ergänzen:
Damit meinen wir alle Personen, die an der Behandlung Ihres Diabetes beteiligt sind. Also z.B. den Hausarzt, Internisten, Diabetologen, Diabetesberater, Fachärzte bei möglichen Begleiterkrankungen, Podologen, Pflegepersonal, Diätassistenten bzw. Ernährungsberater, aber auch Apotheker und Psychologen.
Nein