Fragetext:Nun möchten wir gerne noch für die Angehörigen einzelner Gruppen wissen,
inwieweit Sie sich in Ihrem alltäglichen Leben durch solche Menschen gestört fühlen.
Bitte geben Sie jeweils wieder an, ob Sie sich sehr gestört, eher gestört, wenig gestört
oder gar nicht gestört fühlen.
Befund zur Multi-Item-Skala:Wie bei Frage 9 gibt es auch hier eine schiefe Antwortverteilung; „sehr gestört“ wird nur in einem einzigen Fall genannt (ID 17, Item d). Der Begriff „gestört“ wird als unpassend empfunden, z.B. schlägt eine Testperson (ID 8) vor: „Besser fragen, was man dabei empfindet.“ (Weitere Beispiele zum Begriff „gestört“ bei den einzelnen Items)
Der Fragetext musste in 5 Fällen zwei Mal vorgelesen werden. Er ist schwierig zu verstehen, weil sich die Formulierung “inwieweit Sie sich...“ insofern missverstanden werden kann, als sie sich auch auf die Angehörigen einzelner Gruppen beziehen könnte („sie“ klein geschrieben).
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:
Der Fragetext ist schlecht formuliert.
Wir empfehlen, den Text wie folgt zu ändern:
Ich nenne Ihnen jetzt einzelne Gruppen. Sagen Sie mir bitte für jede Gruppe, inwieweit Sie sich persönlich in Ihrem alltäglichen Leben
Der Begriff “gestört” sollte wie bei Frage 9 ersetzt werden.
Die Bewertungsgrundlagen sollten vereinheitlicht werden: Es sollte klargestellt werden, ob zur Beantwortung der Items grundsätzlich eigene Erfahrung verlangt wird (, dann wäre eine Zusatzkategorie im Fragebogen nötig, z.B. „kenne niemanden/kann ich nicht beurteilen“) oder ob die Items auf der Grundlage des „Bauchgefühls“ bzw. allgemein vorhandener Informationen beantwortet werden sollen.
Befund zum Item:Item a wird von einer Testperson (ID 2) nicht beantwortet, weil sie mit Türken keinen Kontakt hat. In 2 anderen Fällen (ID 17, 19) wird der Wert 3 nur unter der Bedingung genannt, dass „die Türken nicht rumpöbeln.“ bzw. „mich in Ruhe lassen“.
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Itemtext:Item B: Und wie ist es mit den Italienern?
Empfehlungen:Siehe Empfehlungen zur Gesamtskala.
Befund zum Item:Ein Fall zeigt, dass die Bewertungen lediglich an spezifischen Erfahrungen festgemacht werden: Eine Testperson (ID 5) z.B. wählt „eher gestört“, weil sie über einer Pizzeria wohnt und sich durch den Lärm gestört fühlt.
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Konstrukt:Einstellung zu Minderheiten
Ja
Item C: ... den deutschstämınigen Aussiedlern aus Osteuropa?
Itemtext:Item C: ... den deutschstämınigen Aussiedlern aus Osteuropa?
Empfehlungen:Siehe Empfehlungen zur Gesamtskala.
Befund zum Item:In 3 Fällen (ID 5, 12, 18) wird rückgefragt, um was für Leute es sich dabei handelt. Eine Testperson (ID 20, arbeitet in der Vollzugsanstalt) fühlt sich dienstlich „eher gestört“ und will ~ bzw. muss - damit seine Probleme mit straffällig gewordenen Aussiedlern zum Ausdruck bringen. Sind mit dem Begriff "gestört" auch solche Situationen gemeint?
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Befund zum Item:In 2 Fällen (ID 4, 6) wird erwähnt, dass man keinen Kontakt zu Asylanten hat, was in einem Fall zur Nicht-Beantwortung des Items führt. Zwei Testpersonen (ID 8, 20) kritisieren, dass man nicht weiß, ob es sich um rechtmäßig eingereiste oder um „eingeschleuste“ Asylanten handelt.
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Befund zum Item:In 3 Fällen wird das Item nicht beantwortet. Gründe: „Kenne niemanden/kann ich nicht beurteilen“ (ID 6, 12) und „das ist ja eine Religion“ (ID 2).
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Befund zum Item:In 2 Fällen (ID 1, 6) wird kritisiert, dass man äußerlich nicht erkennen kann, ob jemand obdachlos ist. Beide Testpersonen haben das Item dennoch bewertet und bemerken, dass sie sich eine Meinung nur auf Grund von Beobachtungen gebildet haben. Darüber hinaus wird von 2 Testpersonen (ID 6, 12) erwähnt, dass Obdachlose einem eher leid tun und man sich nicht an ihnen stört. Gestört fühlt man sich von der Tatsache, dass es Obdachlosigkeit in Deutschland überhaupt gibt.
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen