Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung - Patientensicherheit und informierte Entscheidung (KomPaS)

Einleitungstext:

Jetzt interessiert uns, wie Sie Nutzen und mögliche Risiken des Pap-Tests / Krebsabstrichs zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs einschätzen.

Fragetext:

Bitte geben Sie an, ob folgende Aussagen Ihrer Meinung nach zutreffend sind oder nicht.

Antwortkategorien:

Zutreffend
Nicht zutreffend
Keine Angabe
Weiß nicht
Die Fragen zur Nutzen- und Risikoeinschätzung des Pap-Tests bzw. Krebsabstriches, wurden nur den sechs weiblichen Testpersonen gestellt.

Die erste Aussage „Die regelmäßige Teilnahme am Pap-Test verringert das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.“ bewerten vier Testpersonen korrekterweise als „zutreffend“ und zwei als „nicht zutreffend“. Die zweite Aussage „Mit dem Pap-Test kann Gebärmutterhalskrebs eindeutig festgestellt werden“ wird von zwei Personen fälschlicherweise als „zutreffend“ und von vier als „nicht zutreffend“ eingeschätzt. Die dritte Aussage „Mit dem Pap-Test können auch Zellveränderungen erkannt werden, aus denen Gebärmutterhalskrebs entstehen kann.“ wird von vier Personen als „zutreffend“ bewertet, die anderen beiden Testpersonen geben an, dies nicht zu wissen. Die vierte Aussage wird von fünf Testpersonen richtigerweise als „zutreffend“ eingeschätzt, während eine Testperson angibt, dies nicht zu wissen. Die letzte Aussage „Beim Pap-Test können gesunde Zellen versehentlich als krank eingestuft werden.“ wird von drei Personen als zutreffend klassifiziert, während die übrigen drei Frauen angeben, dies nicht zu wissen.

Um herauszufinden, ob die Formulierung der Frage für eine telefonische Befragung zu komplex ist, hatten die Interviewer die Möglichkeit zu notieren, ob die Testpersonen um eine Wiederholung oder Klärung der Frage bitten und ob eine adäquate Antwort gegeben wird, diese aber mit Unsicherheit verbunden ist. Bei zwei Testpersonen sollte die erste Aussage noch einmal wiederholt vorgelesen werden, das Antwortverhalten der beiden Testpersonen wurde zudem als unsicher eingestuft (TP 07, 11). Bei Aussage 3 wurde die Antwort einer Testperson als mit Unsicherheit verbunden eingestuft (TP 11), bei Aussage 4 war das bei zwei Testpersonen der Fall (TP 07, 10).

Darüber hinaus sollten auch die Testpersonen selbst angeben, wie leicht oder schwer ihnen die Beantwortung der Fragen gefallen ist. Eine Testperson bewertet die Beantwortung als „sehr leicht“, drei als „eher leicht“ und zwei als „eher schwer“. Testperson 11 fiel die Beantwortung „eher schwer“, da man sich ihrer Meinung nach „sehr stark konzentrieren müsse“ und da man „sehr gute Kenntnisse brauche“. Testperson 08 begründet ihre Einschätzung folgendermaßen: „Ich fühlte mich gerade ein bisschen wie in so einem Wissenstest. So als würde man sich schlecht fühlen, wenn man jetzt sagen müsste: „Ich weiß es nicht“. So genau habe ich mich nicht darüber informiert. […] Das ist fast ein Fachwissen aus diesem Bereich. Was man selten kriegt und selten hat“.

Auf die Nachfrage, ob der Begriff Pap-Test oder Krebsabstrich geläufiger bzw. verständlicher ist, gab lediglich eine Testperson an, beide Begriffe gleich geläufig/verständlich zu finden, den übrigen 5 Testpersonen war der Begriff „Krebsabstrich“ geläufiger. Darunter sind auch zwei Testpersonen, denen der Begriff „Pap-Test“ bis zu diesem Zeitpunkt gänzlich unbekannt war.

Eingesetzte kognitive Technik/en:

Specific Probing, Conditional Probing.
Itemtext Aktiv getestet
1) Die regelmäßige Teilnahme am Pap-Test verringert das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Nein
2) Mit dem Pap-Test kann Gebärmutterhalskrebs eindeutig festgestellt werden. Nein
3) Mit dem Pap-Test können auch Zellveränderungen erkannt werden, aus denen Gebärmutterhalskrebs entstehen kann. Nein
4) Beim Pap-Test können Gebärmutterhalskrebs oder auch Zellveränderungen übersehen werden. Nein
5) Beim Pap-Test können gesunde Zellen versehentlich als krank eingestuft werden. Nein