Fragetext (Befund/Empfehlungen):Was denken Sie: Wie stark lassen sich Menschen von den folgenden Dingen leiten, wenn sie sich für Kinder entscheiden? Ich lese Ihnen jetzt einige Aussagen vor, und Sie sagen mir bitte zu jeder, ob sich Menschen davon sehr stark leiten lassen, eher stark, eher wenig oder überhaupt nicht.
Befund zum Fragetext:Drei Personen sind nicht in der Lage oder willens, die Frage in ihren eigenen Worten zu wiederholen. Alle anderen Befragten (n=17) geben das Thema der Frage (Entscheidung für oder gegen Kinder) korrekt wieder. Zwei Teilnehmer antworten jedoch aus ihrer eigenen Sicht, nicht aus der Sicht der Allgemeinheit (vgl. Anhang 12, der im angehängten PDF zu finden ist).
Empfehlungen zum Fragetext:Alle Fragen (im gesamten Fragebogen) sollten grundsätzlich immer mit einem Hinweis auf die Perspektive eingeleitet werden: „Im Folgenden geht es wieder um die Sicht der Allgemeinheit/der meisten Menschen…“
Instruktionen:INT: Vorgaben einzeln vorlesen und bewerten lassen.
Itemtext:c) Man sollte Kinder haben, weil sie später unsere Renten sichern.
Empfehlungen:
Aus der Batterie nehmen und als separate Frage formulieren:
„Glauben Sie, dass es in Deutschland Menschen gibt, die Kinder auch deshalb bekommen wollen, weil Kinder später dazu beitragen, die Renten zu sichern?"
Ja – nein.
Umsetzung der Empfehlungen:Item gestrichen
Befund zum Item:Die Testpersonen lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
1. Personen, die „sehr/eher stark“ antworten (n=11), begründen ihre Antwort mit der Logik des Rentensystems, das nach dem Prinzip funktioniert, dass jüngere Generationen die Rente der älteren Generationen sichern.
2. Personen, die „eher wenig/überhaupt nicht“ antworten (n=9), argumentieren dagegen, dass Personen sich sicherlich nicht bewusst wegen des Rentensystems für Kinder entscheiden.
Auf Nachfrage stellt sich auch hier heraus, dass drei Personen die Frage aus ihrer eigenen Sicht beantworten, nicht aus Sicht der Allgemeinheit.
Dieses Item passt strukturell nicht in die Itembatterie, weil es als einziges Item normativ formuliert ist („…sollte...“). Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Testpersonen das Item so bewerten, als ob es um die Abfrage von bundesdeutscher Realität („ja, so ist unser System“) und nicht um eine gesellschaftliche Begründung für Kinder gehe.
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Familie & Erziehung
Konstrukt:Gründe für die Entscheidung Kinder zu bekommen
Ja
d) Zu einer Partnerschaft gehören nun einmal Kinder.
Nein
e) Durch Kinder wird das Leben bunter und vielfältiger.
Itemtext:f) In den Kindern lebt man in der Zukunft weiter.
Empfehlungen:Änderung in „In den Kindern lebt man nach seinem Tod weiter.“
Umsetzung der Empfehlungen:Item überarbeitet
Befund zum Item:Für die meisten Testpersonen leitet dies eher bzw. sehr stark, wenn sich Menschen für Kinder entscheiden.
Der Begriff „Zukunft“ wird in dieser Frage auf zwei Arten interpretiert. Eine Gruppe von Befragten (n=15) interpretiert die Frage im intendierten Sinn, also dass es um die Zeit „nach dem Tod“ geht. Als Begründungen für die Antworten werden hier u.a. die Weitergabe des Familiennamens, von Wissen und Besitz, vom eigenen Leben oder der eigenen Identität, oder auch einfach nur der Gene genannt. Die zweite Gruppe (n=5) interpretiert „Zukunft“ als das „Alter“ oder „im Alter“. Begründungen für die Antworten lauten hier, dass Kinder einen jung und fit halten oder dass man durch sie bei technischen Entwicklungen auf dem aktuellen Stand bliebe.
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Familie & Erziehung
Konstrukt:Gründe für die Entscheidung Kinder zu bekommen
Ja
g) Wer keine Kinder hat, bleibt der Gesellschaft etwas schuldig.
Nein
h) Ohne Kinder wird man im Alter einsam sein.
Nein
i) Es ist etwas Besonderes, die Verantwortung für ein Kind zu tragen.
Nein
j) Kinder machen eine Partnerschaft stabiler.
Nein
k) Kinder können später bei Pflegebedürftigkeit helfen.
Nein
l) Wenn man keine Kinder hat, muss man sich vor Bekannten dafür rechtfertigen.