Zunächst lässt sich feststellen, dass sich alle 20 Testpersonen bei jedem der zwölf Items einordnen
konnten. Dabei ordneten sie sich tendenziell eher auf der linken Skalenseite (trifft „überhaupt nicht“
oder „eher nicht“ zu) ein. Die Antwortmöglichkeit „trifft völlig zu“ wurde insgesamt nur dreimal ausgewählt.
Betrachtet man die drei Dimensionen „Einstellung zur Arbeit“, „Verausgabungsbereitschaft“ und „beruflicher
Ehrgeiz“, welche die Items erfassen sollen, so zeigt sich, dass die Testpersonen größtenteils
konsistent antworten. Das bedeutet, dass eine Testperson, die beispielsweise bei Item 1 (Die Arbeit ist
für mich der wichtigste Lebensinhalt) „trifft eher nicht zu“ antwortet, auch bei Item 2 (Die Arbeit ist
mein Ein und Alles), Item 3 (Ich brauche die Arbeit wie die Luft zum Atmen) und Item 4 (Ich wüsste
nicht, wie ich ohne Arbeit leben sollte) mit „trifft eher nicht zu“ oder „trifft überhaupt nicht zu“ antwortet.
Vier Testpersonen (TP 07, 14, 16, 18) geben an, dass sie die Items 1-4 als „zu extrem“ oder „zu absolut“
empfinden:
- „Bei den ersten Aussagen war ich etwas irritiert wegen der Absolutheit.“ (TP 07)
- „Wie die Luft zum Atmen. Das sind schon etwas extreme Aussagen." (TP 18)
Des Weiteren empfinden drei Testpersonen (TP 03, 17, 18) einige der Aussagen als redundant:
- „Was ist der Unterschied zwischen den beiden Aussagen 9 und 11?“ (TP 03)
- „Es ist schwierig, die einzelnen Aussagen zu unterscheiden. ‚Wichtigster Lebensinhalt‘, ‚mein
Ein und Alles‘, ‚wie die Luft zum Atmen‘, das ist für mich ziemlich identisch von der Aussage
her.“ (TP 17)
Testperson 04 hat Schwierigkeiten mit der Beantwortung von Item 4 (Ich wüsste nicht, wie ich ohne
Arbeit leben sollte) und weist darauf hin, dass dieses Item mehrdeutig ist (man braucht die Arbeit, um
glücklich zu sein vs. man braucht die Arbeit um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren): „
Ich wüsste
nicht, wie ich ohne Arbeit leben sollte. Nicht weil ich so gerne arbeite, sondern weil ich die Arbeit
brauche, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. […] Man kann das aber auch so verstehen, dass
wenn ich keine Arbeit hätte, dass ich dann nicht wüsste, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich
könnte ohne Arbeit leben, aber wir brauchen die Arbeit eben um zu leben. Wir nehmen einfach die
goldene Mitte.“ (TP 16, Antwort: „teils-teils“).
Testperson 19 merkt an, dass die Beantwortung mancher Items für sie, die bald in Rente/Pension geht,
nicht immer ganz einfach war: „
Ich fand das eher schwer. Da spielt das Alter des Befragten eine Rolle.
Wäre ich 20 Jahre jünger würde ich da wohl anders antworten. Manche Dinge passen aber nicht so
auf mich, z.B. ‚Für meine berufliche Zukunft habe ich mir viel vorgenommen‘. Ich bin 58 Jahre alt, was
soll ich mir da jetzt vornehmen? Das funktioniert einfach nicht mehr.“
Als weiterer Befund lässt sich formulieren, dass diejenigen Testpersonen, deren Tätigkeit in der Weiterbildung
nicht ihre Haupterwerbstätigkeit darstellt (TP 02, 04, 08, 09), nicht anders auf die Fragen reagieren
als die Testpersonen, die haupterwerbstätig in der Weiterbildung arbeiten. Testperson 02 gibt
jedoch an, dass sie die Aussagen in Bezug auf ihre Haupterwerbstätigkeit (im Export) beantwortet hat.
Frage: Wir empfehlen, die Anzahl der Items pro Dimension auf zwei oder drei Items
zu reduzieren und insbesondere das mehrdeutige Item 4 zu streichen. Darüber
hinaus sollten die Items der einzelnen Dimensionen nicht nacheinander,
sondern über die Fragenbatterie verteilt präsentiert werden. Mit beiden
Änderungen kann vermieden werden, dass die Items als allzu redundant
wahrgenommen werden.
Antwortkategorien: Belassen.