Mit Ausnahme von zwei Testpersonen machten alle Angaben zu ihrem Haushaltseinkommen, wobei die Mehrheit den größten Anteil ihres Haushaltseinkommens bei „Landwirtschaft im engeren Sinne“ verortete. Eine der Testpersonen, die keine Angabe zu ihrem Haushaltseinkommen tätigte, erläuterte, dass die Frage für sie als Altenteilerin schwierig zu beantworten sei (TP 07). Die andere Testperson sei unschlüssig gewesen, ob sie ihr Einkommen als Angestellte in der Agrargenossenschaft angeben solle oder die Betriebseinnahmen der Genossenschaft, und machte schließlich keine Angabe (TP 02).
Keine der Testpersonen empfand die Beantwortung der Frage „sehr leicht“. Lediglich vier Testpersonen gaben an, die Beantwortung der Frage „eher leicht“ zu empfinden. Vier Testpersonen empfanden die Beantwortung der Frage „eher schwer“ und zwei weitere gaben „sehr schwer“ an.
Insgesamt zeigten sich drei Probleme beim Beantworten dieser Frage. Das erste Problem bestand im Verständnis des Begriffs „Haushaltseinkommen“ bzw. der Unterscheidung vom Betriebseinkommen. Das zweite Problem bestand darin, das Haushaltseinkommen auf die verschiedenen Bereiche zu unterteilen. Drittens hatten Altenteilerinnen die zusätzliche Schwierigkeit, dass sie ihren Lebensunterhalt in den gegebenen Bereichen nicht verorten konnten.
Was verstehen die Testpersonen unter ihrem „gesamten Haushaltseinkommen“? Ist ihnen bewusst, dass ggf. das Einkommen mehrerer Personen berücksichtigt werden soll?
Das Verständnis des Begriffs „Haushaltseinkommen“ erwies sich als heterogen. Dabei zeigen sich zwei Schwierigkeiten. Einerseits definierten die Testpersonen den Begriff Haushalt unterschiedlich oder schienen ihn in der Fragestellung gänzlich zu ignorieren. Manchmal bezogen Testpersonen scheinbar nicht einmal den eigenen Ehepartner mit ein. In mehreren Fällen inkludierten Eltern ihre erwachsenen Kinder oder erwachsene Kinder ihre Eltern, wobei aus den Antworten nicht hervorging, ob diese einen gemeinsamen Haushalt im engeren Sinne darstellen.
Zudem blieb in mehreren Fällen unklar, inwieweit sich die Testpersonen auf ihr (privates) Einkommen bezogen oder auf die Einnahmenstruktur ihres Betriebs. Mehrere Testpersonen bezogen sich explizit auf die Einnahmenstruktur ihres Betriebs:
Testperson 02 blieb unschlüssig, ob sie sich auf die Betriebseinnahmen ihrer Agrargenossenschaft beziehen solle oder auf ihr persönliches Einkommen als Angestellte dieser Genossenschaft. Sie hielt die letztere Interpretation für unwahrscheinlich in einer Befragung zu landwirtschaftlichen Betrieben. Das Einkommen ihres Mannes schien sie zu keinem Zeitpunkt mit einzubeziehen:
Testperson 04 bezog sich korrekterweise auf ihr eigenes Einkommen und das ihres Mannes. Allerdings ergab sich in ihrem Fall daraus eine komplexe Rechnung, da sie im Betrieb ihres Mannes angestellt ist und somit Einnahmen durch den Betrieb und Einkommen durch ihr Angestelltenverhältnis im Betrieb berücksichtigen musste:
Können die Testpersonen Ihr Einkommen auf die Einkommensquellen aufteilen?
Testperson 01 erklärte anhand ihrer Tätigkeitsbereiche, weshalb ihr die Unterscheidung zwischen „Landwirtschaft im engeren Sinne“ und „Einkommensquellen mit Bezug zum Betrieb“ schwerfiel:
Testperson 04 wünschte sich eine eigene Kategorie für Menschen, die im eigenen Betrieb angestellt sind:
Testperson 09 bezog sich ausschließlich auf die Einkommensquellen des Hofes, auf dem sie lebt, schloss dabei allerdings ihr eigenes Einkommen aus ihrem Angestelltenverhältnis auf einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb aus:
Die Testperson wünschte sich die Möglichkeit, selbst aufzulisten, woher das Einkommen kommt. In diesem Fall hätte sie eingetragen: 50 % Landwirtschaft im engeren Sinne, 30 % Biogas und 20 % Lohnarbeit. In dieser Rechnung bezog sie demnach ihr Einkommen aus dem Angestelltenverhältnis mit ein. Warum sie ihr eigenes Einkommen in ihrer tatsächlichen Antwort nicht mit einbezog, blieb unklar.
Altenteilerinnen als Sondergruppe
Testperson 07 entschied sich aufgrund ihrer Situation als Altenteilerin dafür, keine Angabe zu tätigen. Sie erklärte, dass sie vom landwirtschaftlichen Betrieb lebe, aber als Altenteilerin keine Auskunft mehr zum Betrieb geben könne („Das landwirtschaftliche Einkommen finanziert unseren Haushalt. Da könnte ich Ihnen jetzt keine Angaben zu machen. Ich denke mir, das ist auch für eine Altenteilerin schwierig zu machen“). Die Situation von Testperson 09 wurde im vorangegangenen Absatz beschrieben.
Ist es den Testpersonen unangenehm, Fragen zu ihrem Einkommen zu beantworten?
Auf die Nachfrage hin, ob die Testpersonen die Beantwortung der Frage bezüglich ihres Einkommens als unangenehm empfunden hatten, gaben neun von zehn Testpersonen an, dies „überhaupt nicht unangenehm“ empfunden zu haben. Lediglich eine Testperson (TP 10) empfand die Beantwortung der Frage „ein bisschen unangenehm“.
Item Text | Actively tested |
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Landwirtschaft im engeren Sinne einschließlich Gartenbau, Obst- und Weinbau, Sonderkulturen o. Ä. und staatlicher Förderung | No |
Einkommensquellen mit Bezug zum Betrieb (auch gewerblich), z. B. Direktvermarktung, hofeigene Verarbeitung, Tourismusangebote, soziale und Bildungsangebote, Pferdepension und Reiten, Lohnarbeit, Erzeugung erneuerbarer Energien (Solar, Wind, Biogas), Forst und Holz, Vermietung und Verpachtung von Land und Gebäuden des Betriebs | No |
Einkommensquellen mit Bezug zum Betrieb (auch gewerblich), z. B. Direktvermarktung, hofeigene Verarbeitung, Tourismusangebote, soziale und Bildungsangebote, Pferdepension und Reiten, Lohnarbeit, Erzeugung erneuerbarer Energien (Solar, Wind, Biogas), Forst und Holz, Vermietung und Verpachtung von Land und Gebäuden des Betriebs | No |
Einkommen aus außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit, z. B. angestellt, selbstständig, Gewerbebetrieb | No |
Andere Einkünfte, z. B. Einkommen aus dem Altenteil, Alterskassen, sozialer Absicherung, Kapitaleinkünfte, andere Mieteinnahmen o. Ä. | No |