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Projektname:ALLBUS 2006
  1. Fragetext: Inwieweit würden Ihre Familienangehörigen der Aussage zustimmen, dass es in Deutschland zu viele Ausländer gibt? Glauben Sie, dass Ihre Familienangehörigen dieser Aussage
  2. Instruktionen: Int.: Antwortkategorien vorlesen
  3. Antwortkategorien voll und ganz zustimmen würden

    eher zustimmen würden

    eher nicht zustimmen würden oder

    überhaupt nicht zustimmen würden?


    1. Empfehlungen:
      • Zur Technik:
        Die jetzige Frageformulierung besteht aus zwei Fragen. Um auszuschließen, dass Befragte bereits auf die erste Frage antworten, machen wir folgenden Änderungsvorschlag: „In der nächsten Frage geht es darum, inwieweit Ihre Familienangehöngen der Aussage zustimmen würden, dass es in Deutschland zu viele Ausländer gibt. Glauben Sie, dass Ihre Familienangehörigen dieser Aussage ...“ Wir empfehlen, die Antwortkategorien auf einer Liste vorlegen, inclusive einer zusätzlichen Kategorie „in der Familie wird nicht über das Thema gesprochen“ .
      • Die jetzige Frage geht von einer homogenen Familienmeinung aus. Bei Inhomogenität der Meinungen besteht die Gefahr, dass die Frage nicht beantwortet wird.
      • Auf Wunsch der Projektgruppe haben wir den Begriff „Ausländer“ hier nicht hinterfragt, um Nachfolgeeffekte zu vermeiden. Aus diesem Grund haben wir auch keine Informationen darüber, wie dieser Begriff in dieser Frage von den Testpersonen im Pretest verstanden wurde. Wir sehen hier allerdings ein grundsätzliches Problem (siehe auch ID 2): Falls hier mit „Ausländer“ nur diejenigen Personen verstanden werden sollen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, dann muss diese Definition erläuternd hinzugefügt werden, damit sichergestellt ist, dass mit „Ausländer“ nicht nur „Personen anderer Kultur“ assoziiert werden, unabhängig davon, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen oder nicht. Falls allerdings unter „Ausländer“ auch solche Personen zu verstehen sind, die jetzt die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, aber aus anderen Ländem (z.B. Türkei) stammen, darf der Begriff „Ausländer“ nicht verwendet werden (, denn Personen mit deutschem Pass sind grundsätzlich keine Ausländer). Unsere Beobachtungen im Pretest deuten daraufhin, dass die Testpersonen den Begriff unterschiedlich verwenden.
      • Dieses Problem stellt sich bei allen hier getesteten „Ausländer-Fragen“, wobei für jede einzelne zu klären wäre, welche der beiden Definitionen gelten soll (siehe z.B Frage 5).
    1. Umsetzung der Empfehlungen: Item überarbeitet
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting -
  2. Befund zur Frage:
    • In 2 Fällen (ID 15, 18) wird die Frage kritisiert, weil der Begriff „Ausländer“ zu pauschal verwendet wird und nicht nach Nationalitäten oder z.B. Integrationsfähigkeit differenziert wird.
    • In einem Fall (ID 5) wird die Frage nicht beantwortet, weil man in der Familie nicht über das Thema spricht.
    • In einem anderen Fall (ID 8) bereitet die Beantwortung Probleme, weil die Testperson und ihre Familienangehöıigen selbst Ausländer sind. Die Frage scheint eher auf deutsche Befragte zugeschnitten.
    • In einem Fall (ID 1) wurde rückgefragt, wer als Familienangehöriger gezählt werden soll.
    • In 2 Fällen (ID 3, 16) haben die Testpersonen Probleme, sich einer Antwortkategorie zuzuordnen, weil die Meinungen innerhalb der Familie auseinandergehen.
    • Eine Testperson (ID 14) war nicht in der Lage, sich an die vorgelesenen Antwoıtkategorien zu erinnern.
    • In einem Fall unterscheidet die Testperson (ID 2) zwischen Ausländem mit und ohne deutschem Pass (was eigentlich unlogisch ist, weil Ausländer ja keinen deutschen Pass besitzen) und bemerkt, dass die Beantwortung der Frage davon abhängt, welche Ausländer hier gemeint sind.
    Behavior Coding :
    spontanes adäquates Antwortverhalten = 11
    nicht adäquates Antwortverhalten = 9
  1. Thema der Frage: Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
  2. Konstrukt: Einstellung von Familienangehörigen zu Ausländern in Deutschland