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Projektname:Optimizing Probing Procedures for Cross-National Web Surveys (CICOM 2)
  1. Einleitungstext: Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht zu?
  2. Fragetext: Ich fühle mich eher wie ein Weltbürger als ein Bürger irgendeines Landes.
  3. Antwortkategorien Stimme voll und ganz zu

    Stimme zu

    Weder noch

    Stimme nicht zu

    Stimme überhaupt nicht zu

    Kann ich nicht sagen


    1. Empfehlungen: Die Auswertung der kognitiven Interviews zeigt, dass ein Viertel der Testpersonen offen zur Sprache bringt, dass der Begriff unklar sei. Ein weiterer Teil der Testpersonen interpretiert den Begriff „Weltbürger“ falsch im Sinne von „Weltbevölkerung“ oder „multikultureller Gesellschaft“ und berücksichtigt folglich in der Beantwortung der Aussage keine kosmopolitischen Aspekte. Daher sollte klarer gemacht werden, worauf die Forscher hinaus wollen. Eine Alternative wäre folgende Formulierung:
      „Ich fühle mich eher mit der Welt insgesamt verbunden als mit einem bestimmten Land.“
    1. Umsetzung der Empfehlungen: Item überarbeitet
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Category Selection Probing, General Probing, Comprehension Probing.
  2. Befund zur Frage: Die Testpersonen nutzen die volle Skalenbreite.

    Der Begriff „Weltbürger“ ist insofern problematisch, als dass er von zwei Testpersonen nicht verstanden wird, eine Testperson lediglich eine vage Interpretation des Begriffs liefert und fünf Personen den Begriff falsch im Sinne von „multikultureller Gesellschaft“ oder „Weltbevölkerung“ interpretieren:
    • „Wir haben hier so viele Nationalitäten. Da ist die komplette Welt vertreten. Wenn ich hier durch die Innenstadt laufe, da kommen die Polen, die Russen, die Türkei zusammen. Man braucht eigentlich gar nicht in Urlaub zu fahren. […] Da fühlt man sich schon wie ein Weltbürger im eigenen Land.“ (TP 02)
    • „Weltbürger umfasst für mich alle Menschen auf der Welt.“ (TP 10)
    • „Dass ich einer von 8 Milliarden bin. Weltbürger sein? Jeder, der auf der Welt lebt, ist ein Weltbürger.“ (TP 15)
    Testperson 18 macht explizit darauf aufmerksam, dass die Frage zu abstrakt ist: „Das ist philosophisch. Das ist nicht greifbar. Das muss man definieren. Was ist ein Weltbürger? […] Die Frage finde ich zu abstrakt.“

    Da vier der fünf Testpersonen, welche die Frage falsch interpretieren, der Aussage zustimmen, besteht die Gefahr, dass es aufgrund dieser Fehlinterpretation zu einer Verzerrung der Antworten kommt und der Anteil derjenigen, die sich tatsächlich wie ein „Weltbürger“ fühlen, überschätzt wird.
  1. Thema der Frage: Religion & Kultur/ Kulturelle Identität
  2. Konstrukt: Kosmopolitismus