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Projektname:FReDA-W4 – Fragen zu den Themen Anzahl der Kinder im Haushalt, Arbeitsteilung im Haushalt, Einstellung zum Erwerbsumfang von Eltern, Arbeit im Homeoffice und Fruchtbarkeit
  1. Einleitungstext: Im Folgenden geht es um Ihr Kind bzw. Ihre Kinder.
    Falls Sie mehr als ein Kind haben, denken Sie im Folgenden bitte an Ihr ältestes Kind.
  2. Fragetext: Wohnt Ihr (ältestes) Kind derzeit mit Ihnen im gleichen Haushalt?
  3. Antwortkategorien:

    Ja, ständig

    Ja, überwiegend

    Ja, etwa die Hälfte der Zeit

    Ja, hin und wieder

    Nein, nie

    Kind ist verstorben

    Ich weiß überhaupt nichts über dieses Kind.

  4. Alternatives Antwortformat, das getestet wurde:

    Ja, ständig

    Ja, mehr als die Hälfte der Zeit

    Ja, etwa die Hälfte der Zeit

    Ja, weniger als die Hälfte der Zeit

    Nein, nie

    Kind ist verstorben

    Ich weiß überhaupt nichts über dieses Kind.


    1. Empfehlungen: Die Begründungen der Testpersonen passten in allen 240 Fällen zu den ausgewählten Antwortoptionen. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse des Pretests auf keine Unterschiede zwischen den beiden Frageversionen hin, weder im Hinblick auf die Interpretation der unterschiedlichen Antwortoptionen noch auf die Häufigkeitsverteilungen und Antwortzeiten. Daher können beiden Frageversionen in zukünftigen Erhebungen verwendet werden.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Category Selection Probing, Specific Probing, Difficulty Probing
  2. Befund zur Frage: Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
    Frage 1 wurde in zwei verschiedenen Versionen gestellt, wobei sich die Antwortoptionen unterschieden. Variiert wurden jeweils die zweite und vierte Antwortoption (Antwortoption 2: „Ja, überwiegend“ vs. „Ja, mehr als die Hälfte der Zeit“; Antwortoption 4: „Ja, hin und wieder“ vs. „Ja, weniger als die Hälfte der Zeit“). Mit Frage 1 soll der zeitliche Umfang erfasst werden, in dem ein Kind im selben Haushalt wie die Befragungsperson lebt. Die Frageformulierung wurde für den Pretest leicht modifiziert: Während die Frage in den FReDA-Erhebungen für jedes Kind der Befragungsperson einzeln gestellt wird, bezog sie sich im Pretest nur auf eines bzw. das älteste Kind.
    Ziel der Testung war es herauszufinden, ob sich die Antwortverteilungen zwischen den beiden Versionen unterscheiden und ob die Antwortoptionen bzw. -skalen unterschiedlich interpretiert werden. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob die Befragten Schwierigkeiten haben, sich für eine Antwortoption zu entscheiden und ob es diesbezüglich Unterschiede zwischen den beiden Versionen gibt.

    Befund:
    In Tabelle 2 sind die Häufigkeitsverteilungen der Antworten für beide Frageversionen dargestellt. Es gab keinen Item Nonresponse, d. h. alle 240 Testpersonen beantworteten die Frage. In beiden Versionen nutzten die Testpersonen ausschließlich die ersten fünf Antwortoptionen. Keine gab an, das Kind sei verstorben oder man wisse überhaupt nichts über das Kind. Die große Mehrheit der Testpersonen gab an, das Kind lebe „ständig“ im selben Haushalt (Version 1: 89,2 %; Version 2: 82,5 %). Vergleicht man die Häufigkeiten, mit denen die erste Antwortoption gegenüber den anderen vier Antwortoptionen in beiden Versionen ausgewählt wurde, so zeigen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Frageversionen (X2 s(1) = 2.193, p = .139). Auch die Antwortzeiten unterschieden sich nicht zwischen den beiden Frageversionen (Version 1: M = 7.56, SD = 3.15, n = 109; Version 2: M = 8.16, SD = 2.90, n = 100; t(207) = -1.43, p = .154)

    Passen die Begründungen zur ausgewählten Antwortoption und werden die Antwortkategorien einheitlich interpretiert?
    Um zu untersuchen, ob die Antwortkategorien in den beiden Frageversionen unterschiedlich interpretiert werden, wurden die Testpersonen gebeten, ihre Antwort näher zu begründen. Die Begründungen aller Testpersonen passten zu den jeweils ausgewählten Antwortoptionen. Befragte, welche die Frage mit „Ja, ständig“ beantwortet hatten, erläuterten zumeist, dass das Kind ausschließlich in ihrem Haushalt lebe (ohne Verweis darauf, ob auch der andere Elternteil dort lebt; 41,2 %), dass das Kind noch minderjährig sei (27,7 %) oder dass beide Elternteile und das Kind ständig zusammenlebten (24,3 %):
    • „Weil mein Kind dauerhaft bei mir in meinem Haushalt wohnt.“ (TP651)
    • „Weil mein Kind noch nicht volljährig ist und allein wohnen könnte.“ (TP744)
    • „Es ist ein Kleinkind und lebt bei seinen Eltern, also bei meinem Ehemann und mir.“ (TP736)
    Befragte, welche angegeben hatten, dass ihr Kind immer oder teilweise in einem anderen Haushalt lebt, erläuterten entweder, dass die Eltern getrennt lebten und das Kind abwechselnd bei einem der Elternteile wohne (57,1 %), dass das Kind volljährig und bereits ausgezogen sei (28,6 %) oder man der alleinerziehende Elternteil eines minderjährigen Kindes sei (10,7 %):
    • „Ich lebe getrennt von der Mutter des Kindes. Unser gemeinsamer Sohn lebt überwiegend bei mir und zeitweise bei der Mutter.“ (TP746, Antwort: Ja, überwiegend)
    • „Wohnt zum Teil bei seinem Vater.“ (TP803, Antwort: Ja, mehr als die Hälfte der Zeit)
    • „Sie studiert und wohnt in einer WG.“ (TP815, Antwort: Ja, hin und wieder)
    • „Er studiert auswärts.“ (TP747, Antwort: Ja, weniger als die Hälfte der Zeit)
    • „Mein ältestes Kind lebt bei meiner vorherigen Partnerin.“ (TP629, Antwort: Nein, nie)
    Die Begründungen der gewählten Antwortoptionen unterschieden sich nicht zwischen den beiden Frageversionen, was den Schluss nahelegt, dass die unterschiedlich formulierten Antwortoptionen zwei und vier auf ähnliche Weise interpretiert wurden.

    Haben die Testpersonen Schwierigkeiten, die Frage zu beantworten?
    Auf die Nachfrage, wie leicht oder schwer es den Testpersonen gefallen war, Frage 1 zu beantworten gaben sechs Testpersonen (Version 1: n = 2, Version 2: n = 4) an, dies sei ihnen „eher schwer“ gefallen und eine Testperson, es sei ihr „sehr schwer“ gefallen (Version 2). In ihren Erläuterungen dazu, weshalb sie die Beantwortung der Frage als schwierig empfunden hatten, bezogen sich die Testpersonen jedoch nicht auf die Formulierung der Frage oder die angebotenen Antwortoptionen. Stattdessen gaben sie an, dass die Frage inhaltlich ein sensibles Thema berühre (z. B. „Weil ich nicht gerne über meine Familie rede“, TP958).
  1. Thema der Frage: Gesellschaft & Soziales/ Familie & Erziehung
  2. Konstrukt: Wohnt Kind im selben Haushalt